Social Olympics I: Die deutschen Vielseitigkeitsreiter im Web 2.0

Sport und Social Media sind wie füreinander geschaffen: Bei beiden geht es um Emotionen, um Identifikation, Vernetzung und Kommunikation. Die Olympischen Spiele London 2012 sind stark von Social Media geprägt. Auch im Pferdesport tut sich Einiges, hier schaue ich mir als Teil eins dieser kleinen Serie die deutschen Vielseitigkeitsreiter an, die gerade für das erste deutsche Gold gesorgt haben.
Social-Media-Präsenzen der deutschen Vielseitigkeitsreiter
Reiter sind immer viel beschäftigt. Sie haben zwischen Pferden, Hof, Turnieren, Training, Bürokratie und Familie oft keinen Nerv für technische Feinheiten an der eigenen Webseite und für andere PR-Maßnahmen. Manche schaffen es trotzdem, ihre Fans auf dem Laufenden zu halten und hinter die Kulissen blicken zu lassen. Dabei lässt sich allgemein beobachten: je älter, desto offline.
Sara Algotsson Ostholt und Frank Ostholt: Das Reiter-Ehepaar twittert sogar!
- http://www.frank-ostholt.de/ – die Internetseite wird zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt aktualisiert!
- @OstholtEventing Hier dreht sich alles um die erfolgreiche für Schweden startende Gattin
- https://www.facebook.com/pages/Ostholt-Eventing/173034462745486 siehe oben: Fotos vom attraktiven Reiterinnen-Pferd-Paar
Sandra Auffahrt: Lieber auf dem Pferd als im Internet
- https://www.facebook.com/pages/Sandra-Auffarth/269755209720184 – eine ziemlich vernachlässigte Facebook-Seite, keine sonstige Präsenz
Dirk Schrade: Mit Konzept
- https://www.facebook.com/pages/Ausbildungsstall-Dirk-Schrade/118791051479890 aktuelle, regelmäßige und dazu multimediale Posts: Dirk Schrades Facebook-Seite existiert schon seit April 2010
- http://www.dirk-schrade.de/ auch die Webseite macht einen guten Eindruck
Michael Jung: Everybody’s Darling
Der derzeit erfolgreichste Vielseitigkeitsreiter der Welt ist am gleichen Tag 30 Jahre alt und Doppel-Olympiasieger geworden. Die mediale Aufmerksamkeit war riesig.
- http://www.reitschule-jung.de/ Schicke Webseite
- https://www.facebook.com/pages/Michael-Jung/178049688934767 schöne Seite mit über 5000 Likes (innerhalb von 2 Stunden nach dem Sieg sind es über 7000 geworden), super aktuellen Fotos und Posts per Smartphone von Michi selbst, und das teilweise sogar zweisprachig, extrem positive Reaktionen in den Kommentaren
Der Vielseitigkeitssport hat enorme Resonanz erfahren, weil die Mannschaft und die Einzelreiter das zu diesem Zeitpunkt noch sehr übersichtliche deutsche Medaillenkonto kräftig aufpoliert haben. Vor allem Michi Jung (im April haben wir ihn noch hautnah im ostbayerischen Kreuth erleben dürfen) ist durch seine sportlichen Leistungen und sein sympathisches Auftreten innerhalb von wenigen Stunden auch für nicht Reitsport-Affine extrem populär und sichtbar geworden. Jetzt muss dieser Hype sehr schnell in den Social Media Kanälen aufgefangen und genutzt werden.
Feinheiten wie passendes Profil- und Coverbild, Impressum, Vanity-URL, Verlinkung zwischen den verschiedenen Auftritten und professionelles Community-Management haben die Reiter zwar noch nicht auf dem Schirm. Jedoch bieten sie ihren Fans eine Anlaufstelle für ihre Begeisterung. Die Fan-Identifikation kommt nicht nur ihnen, sondern auch ihrem Sport zugute, der ja nicht immer unumstritten war.
Einen allgemeineren Artikel zu den Social-Media-Aktivitäten der Sportler auf Facebook, der zu ähnlichen Ergebnissen kommt, gibt es bei Indiskretion Ehrensache. Auch Michael Jung findet Erwähnung.
Pingback: Social Olympics II: Shitstorm nach Ahlmanns Ritt « Kultur-Technik